Limited Wiki, Lexikon Schweiz
Wiki, Lexikon zu allen Themen rund um die UK Limited in der Schweiz. Antworten auf weitere Fragen finden Sie auch in unseren FAQs.
A
- Accelerator
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Ein Accelerator oder Business Accelerator, auf Deutsch „Beschleuniger“, bietet Start-ups für einen begrenzten Zeitraum Unterstützung bei der Unternehmensentwicklung in der Frühphase, beispielsweise durch Coaching, Mentoring, finanzielle Hilfen und die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur. Accelerator sind für junge Unternehmen eine wertvolle Hilfe, da diese Organisationen in der Regel von Experten und geleitet werden und über zahlreiche Kontakte verfügen.
- Accounting Records
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Geschäftsbücher. Dies sind die Aufzeichnungen, welche ausreichend sind, um die Transaktionen eines Unternehmens nachzuweisen und zu erklären und die finanzielle Lage des Unternehmens zu jeder Zeit zu offenbaren. Die Buchführung muss es den Direktoren ermöglichen, den Jahresabschluss nach den Regelungen des Companies Acts und den „International Accounting Standards“ vorzubereiten.
- Accounting reference dates
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Stichtag des Jahresabschlusses. Jedes Unternehmen hat einen Bilanzierungsstichtag, welcher den Jahresabschluss beinhaltet. Es ist auch das Fälligkeitsdatum, an welchem dieser an das Companies House übermittelt werden muss.
- Annual Account
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Der Annual Account ist der Jahresabschluss (Bilanz), welchen jede Limited jährlich an das Companies House übermitteln muss. Neugegründete Firmen müssen ihren ersten Jahresabschluss spätestens nach 22 Monaten übermitteln. Diese Meldung besteht im Regelfall aus dem Geschäftsbericht der Direktoren, Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung. Wichtig zu beachten ist, welche Form des Jahresabschlusses beim Companies House eingereicht werden muss. Hierbei gibt es für kleinere und mittelgroße Gesellschaften gewisse Erleichterungen. Besondere Vorschriften hierfür werden im Companies Act geregelt. Es gibt einen individuellen Stichtag, an welchem die Accounts übermittelt werden müssen. Für den Fall, dass dieser Termin nicht eingehalten wird, wird sofort und ohne Ausnahme eine Strafe seitens der englischen Behörden erlassen.
- Annual General Meeting
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Als Annual General Meeting - kurz AGM- wird die Generalversammlung einer Limited bezeichnet. Das Annual General Meeting stellt das oberste Organ der Limited dar. Einmal im Jahr ist der Director verpflichtet das Annual General Meeting einzuberufen. Bei neu gegründeten Limiteds muss die erste Versammlung innerhalb der ersten 18 Monate stattfinden. Das Annual General Meeting bietet dem Anteilseignern der Limited die Möglichkeit ihre Rechte auszuüben. Zur Beschlussfähigkeit der Gesellschafterversammlung reicht die Anwesenheit von mindestens zwei Gesellschaftern bereits aus.
- Annual Return
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Der Annual Return ist ein jährlicher Statusbericht, der an das Companies House übermittelt werden muss und als eine Aktualisierung betrachtet werden kann. Er gibt eine Momentaufnahme der Firma und beinhaltet Informationen über das Unternehmen, die Direktoren, die Schriftführer, den Firmensitz, die Gesellschafter und das Grundkapital.
- Articles of Association
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Die Satzung enthält Regeln zur Gesellschafterversammlung, zu Abstimmungen, zur Wahl des Board of Directors, sowie die Rechte und Pflichten der Direktoren etc.
Regelt darüber hinaus das Innenverhältnis. - Auditors
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Eine Limited kann verpflichtet werden, so genannte "Auditors" zu bestellen. - Dabei handelt es sich um Wirtschaftsprüfer, die die einzureichenden Bilanzen kontrollieren.
- Auditors Report
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Der Auditors Report ist der Prüfungsbericht der Wirtschaftsprüfer (Auditors).
- Bestandteil des Annual Account
B
- Balance Sheet
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Ist die Bilanz einer Firma und ist Teil des Jahresabschlusses.
- Board of Directors
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Bei einer Limited, die über mehr als einen Director verfügt, spricht man von einem Board of Directors - was einem Vorstand entspricht. Die Limited wird nach außen gemeinschaftlich durch das Board of Directors vertreten. Soll ein so genannter Board-Ausschuss oder ein einzelnen Director die Limited alleine außergerichtlich vertreten können, müssen diese Rechte gesondert eingeräumt werden - oft durch notarielle Vollmachten.
- Break-Even-Point
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Der Break-Even-Point, auch als Gewinnschwelle, Kostendeckungspunkt oder Break-Even bezeichnet, ist in der Betriebswirtschaftslehre der Punkt, an dem der Erlös und die Kosten einer Investition gleich Null sind. An dieser Stelle erwirtschaftet ein Unternehmen weder einen Gewinn noch einen Verlust. Sobald die Gewinnschwelle überschritten wird, schreibt das Unternehmen schwarze Zahlen und erwirtschaftet Gewinne. Wird die Gewinnschwelle jedoch unterschritten, befindet sich das Unternehmen im Verlust und schreibt rote Zahlen.
- Britisches Internationales Privatrecht
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Im Vereinigten Königreich gilt die Gründungstheorie. Für in Österreich gegründete Gesellschaften kommt in Großbritannien mithin österreichisches Recht zur Anwendung. Für in Österreich agierende britische Gesellschaften findet aufgrund des österreichischen und des britischen Kollisionsrechts britisches Recht Anwendung.
- Business Angel
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Wie man es auch schon vom Namen erkennen kann, sind Business Angels „Schutzengel“ der Gründerszene. Hinter ihnen stecken erfahrene Unternehmer, die finanziell und mit Praxiserfahrung junge Gründer unterstützen. Sie investieren in der Regel um die 100.00 Euro. Was du aber wissen solltest ist, dass Business Angels überwiegend in der Seed- und/oder Start-up Phase eines jungen Start-ups investieren. Es ist allerdings nicht so einfach, einen Business Angel zu finden. Es gibt kein zentrales „Business Angel Register“. Allerdings gibt es Business Angel Netzwerke, die dir bei der Suche weiterhelfen könnten.
- Business Reengineering
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Konzept für die radikale, fundamentale Neugestaltung und Optimierung von Unternehmen und Geschäftsprozessen.
C
- Cash Flow / Cashflow
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Der Cashflow beziffert den Überschuss, der sich ergibt, wenn man von den Einnahmen die Ausgaben abzieht. Er lässt erkennen, in welchem Maße ein Unternehmen Finanzmittel aus eigener Kraft erwirtschaftet hat.
Diese Kennzahl zeigt, wie stark das Unternehmen sich von innen heraus finanzieren kann (Innenfinanzierung), wie groß also das finanzielle Potenzial ist, das aus seiner erfolgreichen Tätigkeit in der Wirtschaft wächst. Diesen Liquiditätsüberschuss kann das Unternehmen dann zur Finanzierung von Investitionen, zur Schuldentilgung oder zur Gewinnausschüttung nutzen.
- Certificate of Goodstanding
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Eine Bescheinigung des Companies House, unterzeichnet durch den Registrar of Companies, aus der hervorgeht, wer Director und wer Shareholder der Limited ist, und dass die Gesellschaft ihren Veröffentlichungspflichten nachgekommen ist und kein Insolvenzantrag gestellt wurde.
- Certificate of Incorporation
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Die Gründungsurkunde bestätigt neben der Existenz des Unternehmens den Zeitpunkt der Eintragung. Die Urkunde weist lediglich das Datum der Gründung und die Company No. aus. Ihre Vorlage ist bei allen Behörden und bei Banken notwendig.
- Companies House
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Companies House ist die staatliche Behörde mit Zuständigkeit für die Inkorporierung und Auflösung von Firmen in Schottland, England und Wales, sowie für die Führung eines entsprechenden Handelsregisters. Jedermann hat Anspruch auf Einsicht in dieses Register. Die Handelsregister anderer Länder sind auf unserer Links-Seite verzeichnet.
Zur Gründung einer Firma muss die Firmenanschrift in England oder Wales (Schottland für schottische Firmen) sein. Es können nur Unterlagen in englischer Sprache entgegengenommen werden (für Walisisch gelten Sonderregeln). Es liegt im Verantwortungsbereich des Direktors sicherzustellen, dass sämtliche Unterlagen fristgerecht eingereicht werden, unabhängig vom Wohnort.
Über unseren WebCheck Service erhalten Sie kostenlosen Zugang zu grundlegenden Angaben über mehr als 2 Mio. britischer Firmen. Detailliertere Auskünfte über bestimmte Unternehmen können gegen eine geringe Gebühr beim Companies House angefordert werden. Bitte beachten sie unsere Homepage. - Company Limited by guarantee
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Aktiengesellschaft - Sonderform für nicht-gewinnorientierte Betriebe.
- Compliance
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Compliance heißt auf Deutsch „Richtlinientreue“ beschreibt die strenge Einhaltung von Regeln und Gesetzen, aber auch der eines firmeninternen und selbst gesetzten Unternehmens-Kodex.
- Cross-Selling
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Querverkauf. Verkauf von sich ergänzenden Produkten und Dienstleistungen an bestehende Kunden.
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Ganzheitliches Unternehmenskonzept, das vom Unternehmen die freiwillige Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung, die über die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen (Compliance) hinausgeht, verlangt, und sich auf die Nachhaltigkeit im wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Handeln der Unternehmung erstreckt.
- Current Appointments Report
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Auszug aus dem englischen Handelsregister mit allen Daten zu den Direktoren und Schriftführern, Firmenadresse und Abgabetermine der Jahresmeldungen.
D
- D-U-N-S
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D-U-N-S ist die Abkürzung für Data Universal Numbering System, einem Zahlensystem zur eindeutigen Identifikation von Unternehmen, Unternehmensbereichen, öffentlichen Einrichtungen, Gewerbetreibenden und Selbstständigen.[1] 1962 von Dun & Bradstreet (D&B)eingeführt, hat es sich inzwischen als internationaler Standard etabliert.
Der neunstellige D-U-N-S-Zahlencode wird von Dun & Bradstreet herausgegeben und dient als Identifikationsnummer für jedes in der Datenbank von D&B gespeicherte Unternehmen. Die Zahlenkombination wird zufällig erzeugt und erhält ihre Bedeutung im Anschluss an die Ausgabe an das jeweilige Unternehmen.
Dieser Zahlencode wird von der Europäischen Kommission, den Vereinten Nationen und der US-amerikanischen Regierung verwendet, aber auch von der Industrie, wie dem Verband der Automobilindustrie.
Die neunte Ziffer der Zahlenkombination diente bis etwa Ende 2006 als Prüfziffer, die nach dem Luhn-Algorithmus gebildet wurde, um ungültige Zahlenkombinationen ausschließen zu können. Um die steigende Nachfrage nach D-U-N-S-Nummern decken zu können, wurde seitdem auf den Einsatz dieser Ziffer als Prüfziffer verzichtet.
- Director(s) (Geschäftsführer einer Limited)
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Der Director ist der gesetzliche Vertreter einer im englischen Handelsregister eingetragenen Gesellschaft. Die Position des Directors kann auch durch eine juristische Person besetzt werden, jedoch ist es zwingend notwendig, dass mindestens ein Director eine natürliche Person ist. In seinen Aufgabenbereich fallen alle geschäftlichen Tätigkeiten, die Namen der Limited getätigt werden. Er hat die Interessen der Gesellschaft zu vertreten.
Sind mehrere Directors eingesetzt, so spricht man von Board of Directors (=Vorstand). Ein Board of Directors kann nur gemeinschaftlich die Gesellschaft nach außen vertreten. Der Director ist persönlich gegenüber dem englischen Handelsregister für die termingerechte Erstellung und Einreichung aller relevanten Dokumente verantwortlich, zu welchen die Jahresbilanz, der Jahresbericht, Benachrichtigungen über neue Directors oder Secretaries sowie Benachrichtigungen über Änderungen bezüglich des registered offices gehören.
- Directors Report
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Der Directors Report ist der Geschäftsbericht des/der Directors.
- Bestandteil des Annual Account - Disruption
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Das Wort Disruption kommt aus dem Englischen. „To disrupt“ bedeutet „unterbrechen“ oder „zerstören“. Disruptive Innovationen werden häufig als „zerstörerisch“ beschrieben, weil sie alte Geschäftsmodelle oder Technologien ersetzen. Die Erfindung des Smartphones löste den MP3-Player, Digitalkameras, Landkarten und Zeitungen weitgehend ab. An diesem Beispiel merkst du schon, dass Disruptionen einen Markt nicht zwingend komplett zerstören. Manchmal krempeln sie ihn nur von Grund auf um. Neue Geschäftsmodelle entwickeln sich.
- Dormant Company Accounts (ruhendes Unternehmen)
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Als Dormant Company werden im englischen Gesellschaftsrecht Unternehmen bezeichnet, die keine oder keine wesentlichen buchhalterisch zu erfassenden Transaktionen vorgenommen haben.
Dormant Companies müssen lediglich eine einfache Bilanz (Dormant Account) als Jahresabschluss einreichen. Hierfür genügt ein einfaches, einseitiges Formular.
E
- EBIT
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Akronym von Earnings Before Interest and Taxes. Hierbei handelt es sich um das operative Unternehmensergebnis vor Abzug von Zinsen und Steuern.
- EBITDA
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Akronym von Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization. Zum EBIT werden die Abschreibungen auf Sachanlagen (Depreciation) und die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen (Amortization) wie Patente, Lizenzen und den Firmen- und Geschäftswert erworbener Unternehmen addiert. Dadurch wird der Einfluss der Abschreibungspolitik beim Anlagevermögen auf das Ergebnis eliminiert.
- Exit
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Unter dem Begriff Exit bezeichnet man in der Gründerszene den Ausstieg eines Investors aus einem Start-up, das heißt die Veräußerung der Beteiligung.
F
- Fiduciary duties
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Der Ausdruck Fiduciary duties umschreibt die vielen verschiedenen treuhänderischen Verpflichtungen des Directors bei der täglichen Unternehmensleitung. Am Wichtigsten ist seine bedingungslose Loyalität der Limited gegenüber und das er seine Tätigkeit stets im Sinne der Gesellschaft ausübt. Aufgrund dieser Tatsache kann es schnell zu verschiedenen Haftungstatbeständen im Zuge eines Interessenkonfliktes kommen. Beispiel: Ein zu hoch bemessenes Gehalt.
- Financial Year
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Geschäftsjahr
- Fraudulent trading rule
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Die Fraudent trading rule beschreibt die Verpflichtung des Directors bei einer drohenden Insolvenz der Limited die Interessen der Gläubiger mit einzubeziehen.
G
- Growth Hacker
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Growth Hacking (auch bekannt als „Wachstumsmarketing“) ist der Einsatz von ressourcenschonenden und kosteneffektiven Marketing-Ansätzen, die dazu beitragen, eine aktive Nutzerbasis aufzubauen und zu halten, Produkte zu verkaufen und Bekanntheit zu erlangen. Denken Sie an „Hacking“ in Bezug auf Lifehacks – diese kleinen Abkürzungen, die Ihr Leben leichter machen – anstatt an scheußliche Codes, die Ihren Computer ruinieren.
L
- Late Filing Penalties (Bußgelder, Verspätungsstrafe)
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Bei Nicht-Einhaltung der Veröffentlichungspflichten (Jahresabschluss) verhängen die englischen Behörden umgehend Bußgelder. Die Höhe der Strafen richtet sich nach dem Verspätungszeitraum. (bis 1 Monat = 150 GBP, zwischen 1 bis 3 Monaten = 375 GBP, zwischen 3 bis 6 Monaten = 750 GBP, mehr als 6 Monate =1500 GBP)
- Lean Start-Up
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Lean Startup ist ein Ansatz zur Gründung von Unternehmen sowie zur Umsetzung von Geschäftsideen. Dabei stehen schlanke Prozesse und das Lernen durch iteratives und kundenzentriertes Testen im Fokus. Durch kontinuierliches Kundenfeedback und das Testen von Hypothesen werden möglichst frühzeitig Rückschlüsse in der Produktentwicklung gezogen. So wird der Prozess schlank gehalten und die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns reduziert. Lean Startup beschreibt diesen Ablauf als ”Build-Measure-Learn Zyklus“.
- Legalisator
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Eine Legalisatorin/ein Legalisator beglaubigt Unterschriften, die innerhalb des Amtsgebiets (in der Regel die Wohnortgemeinde) für Grundbuchsangelegenheiten getätigt werden (z.B. auf Kaufverträgen). Dadurch ist keine Beglaubigung der Unterschrift durch eine Notarin/einen Notar mehr nötig.
Die Unterschrift leistende Person muss der Legalisatorin/dem Legalisator persönlich bekannt sein oder dessen Identität muss durch zwei Personen bestätigt werden, die der Legalisatorin/dem Legalisator persönlich bekannt sind.
HINWEIS
Die Legalisatorin/der Legalisator führt keine rechtliche Überprüfung von Verträgen durch. - Liability Clause
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Es handelt sich hierbei um die Klausel in den Articles der Limited mit der die Gesellschafter ihre Haftung auf die Höhe der Einlage begrenzen. Ohne diese Klausel findet keine Haftungsbeschränkung statt.
Anders als bei der GmbH, bei der die Haftungsbeschränkung mit der Eintragung in das Handelsregister eintritt, muss die Haftungsbeschränkung bei der Limited vertraglich vereinbart werden. - Limited liability partnership (LLP)
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Die LLP wurde insbesondere für die freien Berufe (Rechtsanwälte, Steuerberater) konzipiert, geregelt im Limited Liability Partnerships Act 200085. Die Gründung einer LLP setzt mindestens zwei Gesellschafter voraus, die zu legalen Zwecken einen Geschäftsbetrieb mit Gewinnerzeilungsabsicht gründen wollen. Die Gesellschafter können natürliche oder juristische Personen sein.
Bei der LLP gilt grundsätzlich Einzelvertretung: Jeder Gesellschafter kann die LLP gegenüber Dritten vertreten, sofern seine Vertretungsmacht nicht durch den Gesellschaftsvertrag beschränkt ist und die dritte Partei von der Beschränkung Kenntnis hat.
- Limited Partnership
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Die britische KG hat "general partners" (Komplementäre) und "limited partners" (Kommanditisten). Sie sollte nicht mit der "limited company" (Ltd.) verwechselt werden. Wie im österreichischen bzw. deutschen Recht haften Komplementäre unbeschränkt bzw. Kommanditisten auf die Einlage beschränkt.
Die Geschäftsführung und Vertretung obliegt den "general partners" und zwar in Form der Einzelvertretungsmacht. Die Limited Partnership ist im Gegensatz zur Partnership in ein Register einzutragen.
M
- Memorandum of Association
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Beim "Memorandum of Association" handelt es sich um den ersten Teil des Gesellschaftsvertrages der Limited. Dabei geht es um Grundlagen und die Regelung der Außenverhältnisse der Limited (z.B. Name, Sitz, Unternehmensgegenstand oder Aktienkapital).
Vergleichen Sie dazu auch: "Articles of Association"
- Minutes of the First Meeting
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Das Protokoll der Gründungsversammlung und Wahl der Directors und des Secretary.
P
- Partnership
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Die britische OHG ist mit der österreichischen bzw. deutschen OHG gesellschaftsrechtlich vergleichbar. Sie muss jedoch nicht in ein Register eingetragen werden. Vertreten wird sie durch die Partner, die grundsätzlich einzelvertretungsberechtigt sind.
- Pitch / Pitch Deck
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Das Pitch-Deck erfreut sich vorwiegend in der Start-Up- und Investoren-Szene immer größerer Beliebtheit. Mithilfe dieser kurzen Präsentation versuchen Gründer und Start-ups, Investoren und Kapitalgeber von ihrer Idee zu überzeugen.
Auf wenigen Präsentations-Folien stellen Start-ups dabei nach einem definierten Schema ihr Team, ihre Geschäftsidee und das Wettbewerbsumfeld vor.
- Pre-Seed Phase
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Pre-Seed beschreibt den Zeitraum vor der Gründung. In dieser Phase formiert sich das Gründungsteam. Gründungsinteressierte tun sich zusammen bzw. suchen Mitstreiter, um alle notwendigen Kompetenzen abzudecken.
Das Geschäftsmodell wird entwickelt. Die Produktskizze wird weiter geführt, ggf. Schon bis zum Prototypen. Das Gründungsteam schreibt seinen Businessplan oder Business Canvas, klärt die weitere Finanzierung und nimmt Kontakte zu potenziellen Kapitalgebern auf.
-
Bei der Private company limited by shares (Ltd) handelt es sich um eine haftungsbeschränkte englische Kapitalgesellschaft. Der Gesellschafterkreis dieser Unternehmensform soll, ähnlich wie bei der GmbH, begrenzt sein. Die überwiegende Zahl von Gesellschaften in England sind Private Limited Companies by Shares (Ltd.).
- Private limited company by guarantee
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In dieser Gesellschaftsform wird abweichend von der üblichen Form der Aktiengesellschaft kein Stammkapital gebildet wird, sondern von den Aktionären eine Garantie abgeben, im Falle der Insolvenz der Gesellschaft bis zu einem bestimmten Betrag für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft einzustehen.
- Profit and Loss Account
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Profit and Loss Account bezeichnet die Gewinn- und Verlustrechnung.
- Bestandteil des Annual Account - Proof of Concept
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Damit prüfst du, ob deine (Geschäfts-)Idee prinzipiell durchführbar ist. Auch hier ist Crowdfunding wieder ein gutes Tool, um das herauszufinden. Wenn du zum Beispiel planst, einen besonderen Kalender zu verkaufen, kannst du eine Crowdfunding-Kampagne aufsetzen und das Bewerben, die Kommunikation mit den Kunden, die Produktion und den Versand schon einmal „durchspielen“. Wenn das alles funktioniert, siehst du, dass dein Geschäftsmodell Hand und Fuß hat.
- Public limited company (PLC)
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Bei der Public limited company (PLC) handelt es sich ebenfalls um eine haftungsbeschränkte englische Kapitalgesellschaft. Bei der PLC werden die Aktien jedoch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die PLC ist die übliche Unternehmensform für große, evtl. börsennotierte Unternehmen.
Q
- Quorum
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Als Quorum bezeichnet man bei der Limited die Anzahl der mindest Stimmberechtigten Gesellschafter auf einer Gesellschafterversammlung. Beschlüsse in der Limited haben nur Gültigkeit, wenn auch das Quorum erreicht ist. Be Mehrpersonengesellschaften müssen daher zumindest zwei Gesellschafter auf der Gesellschafterversammlung anwesend sein.
R
- Registered Office
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Jede Gesellschaft benötigt zwingend einen Geschäftssitz in England oder Wales, welcher dem Gesellschaftsregister zu melden ist. Auf diese Adresse wird die amtliche Post seitens der Behörden zugestellt, unabhängig von dem tatsächlichem Verwaltungssitz der Firma.
- Resolution
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Resolution ist die Bezeichnung für Gesellschafter- oder Geschäftsführerbeschlüsse.
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Resolutions. Die Ordinary Resolution, ein Beschluss mit einfacher Mehrheit. Eine solche reicht z.B. auch, um einen Direktor abzusetzen. Daneben gibt es noch die Special Resolution. Diese erfordert eine Mehrheit von mindestens 75 Prozent der Stimmen und ist in einer Reihe von Beschlussarten (z.B. Satzungsänderungen) zwingend vorgesehen.
Zu beachten ist, dass bestimmte Resolutions, die in der Regel die Statusverhältnisse der Limited betreffen, binnen bestimmter Fristen. In der Regel zwei, drei oder vier Wochen zum Companies House einzureichen sind.
S
- Secretary
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Der Secretary (Schriftführer) einer britischen Aktiengesellschaft ist eine Position, der keine vergleichbare Position im deutschen Gesellschaftsrecht gegenübersteht. Sie kann eine natürliche oder juristische Person sein. Aufgabe des Schriftführers ist die jährliche Meldung und sonstige Mitteilungen an das britische Handelsregister. Hierfür ist er zeichnungsbefugt.
- Seed-Phase
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Das Unternehmen wird gegründet, weitere Detailanpassungen werden idealerweise in Abstimmung mit potenziellen Auftraggebern am Produkt vorgenommen. Der Businessplan wird fortlaufend angepasst, je nach Wachstumsdynamik müssen Kontakte zu Kapitalgebern für die nächste Finanzierungsrunde aufgenommen werden. Mitarbeiter werden eingestellt. Erste Schritte zur Einführung des Produkts auf dem Markt – national sowie ggf. auch international – werden unternommen.
-
Das Share Capital (oder: Nominal Capital) ist meist ein Betrag von 1.000 Britische Pfund. Für die Gründung einer Limited reicht jedoch schon die Einlage von 1 Britischen Pfund aus. Die tatsächliche Höhe des Share Capitals wird im Gesellschaftervertrag der Limited festgehalten - es kann dabei in jeder beliebigen Währung ausgewiesen werden.
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Um eine Limited zu gründen genügt bereits ein Shareholder (es können aber auch mehrere sein). Der Shareholder zeichnet bei der Gründung der Limited die von ihm gewünschte Anzahl an Anteilen, die mit Eintragung der Limited im englischen Handelsregister dann an ihn ausgegeben werden.
Ein Gesellschafter kann auch gleichzeitig die Positon des Directors besetzen. Die Gesellschafter wählen den Vorstand (auch: Board of Directors) und üben ihre Entscheidungsbefugnisse über grundsätzliche Angelegenheiten der Aktiengesellschaft mittels Abstimmungen aus.
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Das Shareholder's Agreement ist eine vertragliche Vereinbarung der Gesellschafter neben der Satzung, die Satzungscharakter hat. Das Agreement kann einen stärkeren Charakter als die Articles haben (z.B. Vereinbarung von Vorkaufsrechten) und muss nur in besonderen Fällen beim Companies House eingereicht und veröffentlicht werden.
Zu beachten ist, dass das Agreement nur die unterzeichnenden Gesellschafter bindet und nicht z.B. neu in die Gesellschaft eintretende Gesellschafter. -
Gesellschaftsanteile der Limited
- Sitz- zur Gründungstheorie
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Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einer Serie von Entscheidungen (sog. „Centros“-, „Überseering“-, „Inspire Art“-Urteil) grundlegend mit der im EU-Recht verankerten Niederlassungsfreiheit befasst. Innerhalb der EU ermöglichen diese Entscheidungen nunmehr den unbegrenzten Zuzug von Kapitalgesellschaften und deren Anerkennung als Rechtspersönlichkeit im jeweiligen Zuzugsstaat.In diesem Zusammenhang wurde der bislang in Österreich, Deutschland etc. vertretenen Sitztheorie eine Absage erteilt, nach der sich die Rechtsfähigkeit einer Gesellschaft nach dem Recht des Staates beurteilt, in dem sie ihren Verwaltungssitz hat. Es gilt nunmehr stattdessen die Gründungstheorie, die allein auf das Recht des Staates abstellt, in dem die Gesellschaft gegründet wurde.Das bedeutet, dass die in England gegründete Limited ihre Geschäftstätigkeit in jedem EU-Mitgliedstaat – i.d.R. durch Gründung einer Zweigniederlassung – als Kapitalgesellschaft mit beschränkter Haftung aufnehmen kann.
- Stakeholder
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Als Stakeholder werden alle diejenigen mit einem Begriff zusammengefasst, die mit den Tätigkeiten eines Unternehmens in der Gegenwart oder Zukunft direkt oder indirekt betroffen sind. Es ist der englische Begriff für Interessen- oder auch Anspruchsgruppen. Ihr Anspruch nährt sich in der Regel aus einem bestimmten Interesse am Verlauf eines Projekts, eines Prozesses oder generell auch der Entwicklung eines Unternehmens.
- Sweat Equity
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Als Sweat Equity werden Leistungen von Gründer:innen und Mitarbeiter:innen in Start-Ups bezeichnet, die über das erhaltene Gehalt hinausgehen. Es ist also eine Form der Selbstfinanzierung, da die eigene Arbeit teils unentgeltlich investiert wird. Besonders hoch qualifizierte Mitarbeiter:innen oder Gründer:innen, die in anderen Berufen deutlich mehr verdienen könnten, liefern viel Sweat Equity.
- SWOT-Analyse
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Die SWOT-Analyse ist ein strategisches Planungsinstrument und stellt die Stärken und Schwächen eines Unternehmens den Chancen und Risiken, die sich aus der Umweltentwicklung ergeben, gegenüber.
Das Planungsinstrument führt die unternehmensinterne und die unternehmensexterne Perspektive zusammen. Es integriert damit die Stärken-Schwächen-Analyse und die Chancen-Risiken-Analyse, um die Grundlage für eine fundierte Ableitung von Strategien zu schaffen.
T
- Table A
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Bei dem Table A handelt es sich um einen Anhang zum Companies Act, der eine Mustersatzung (Articles) darstellt. Für jede Limited, die sich individuelle Articles gibt, gilt dazu auch das Table A. Allerdings können einzelne oder alle Vorschrifen des Table A in der individuellen Satzung ausgeschlossen werden.
Für Gesellschaften, die die "normale" Mustersatzung verwenden, gilt das Table A nicht. - Term Sheet
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Ein Term Sheet ist das Ergebnis von Verhandlungen zwischen den derzeitigen Anteilseignern einer Firma (in aller Regel die Gründer des Startups, gelegentlich aber auch bereits involvierte Investoren) sowie den zukünftigen Investoren (bspw. Business Angels, Venture Capital, im weiteren Sinne natürlich auch Private Equity Investoren oder jede mögliche Art an Käufer).
- True and fair view
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True and fair view umschreibt das Prinzip der Bilanzwahrheit und Bilanzklarheit. - Grundlage für den Annual Account
U
- USP (Unique Selling Proposition) / UVP (Unique Value Proposition)
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Als Alleinstellungsmerkmal (englisch unique selling proposition oder unique selling point, USP) wird im Marketing und in der Verkaufspsychologie das herausragende Leistungsmerkmal bezeichnet, durch das sich ein Angebot deutlich vom Wettbewerb abhebt. Synonym ist veritabler Kundenvorteil. Das Alleinstellungsmerkmal sollte „verteidigungsfähig“, zielgruppenorientiert und wirtschaftlich sein sowie in Preis, Zeit und Qualität erreicht werden. Der Begriff gehört zum Grundvokabular des Marketings. Ein Alleinstellungsmerkmal, d. h. ein einzigartiges Nutzenversprechen, soll mit dem Produkt verbunden werden.
Im Marketing ist die Unique Selling Proposition (USP), auch Unique Selling Point oder Unique Value Proposition (UVP) im Business Model Canvas genannt, die Marketingstrategie, die darauf abzielt, die Kunden darüber zu informieren, inwiefern die eigene Marke oder das eigene Produkt der Konkurrenz überlegen ist (zusätzlich zu den anderen Werten).
V
- VAT (Value added tax)
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Kurzform: VAT, ist die englische Umsatzsteuer, welche derzeit 20 % beträgt.
- Venture Capital
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Der Begriff Venture-Capital bezeichnet Beteiligungskapital, das Investoren außerhalb der Börsen zur Verfügung stellen. Dieses Kapital fließt vornehmlich in Start-Ups, die sich in innovativen Bereichen wie der IT-Branche engagieren.
Niemand kann vorhersagen, wie sich solche Firmen entwickeln: Von der Insolvenz bis zu Milliarden-Umsätzen ist alles möglich. Aufgrund dieser Unwägbarkeiten vergeben Banken an solche Existenzgründungen selten Kredite.
- Vertretungsbefugnis
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Häufig ergibt sich, dass vom board of directors nur eine Person als für Österreich bzw. Deutschland vertretungsberechtigt werden soll. Es bedarf dann einer ordnungsgemäßen Bevollmächtigung bei folgender Vorgehensweise: Der Notar überzeugt sich von der Zusammensetzung des aktuellen board of directors. Das gesamte board of directors beschließt im Beisein des Notars die Übertragung der Vertretungsmacht auf diese Person, die in Deutschland tätig werden soll. Der Notar protokolliert die Zusammensetzung des boards of directors und den Beschluss über die Übertragung der Vertretungsbefugnis.
W
- Web-Check
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Web-Check ist ein Dienst des Companies House, der vergleichbar mit dem österreichischen Firmenbuch bzw. dem deutschen Handelsregister ist. Hier sind u.a. Stammdaten von Firmen, sowie Termine und Firmensitz einzusehen.
Hier gehts zum Web-Check vom Companieshouse: www.companieshouse.gov.uk/info
- Web-Filing
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Web-Filing ist ein elektronischer Direkt-Zugang zum englischen Handelsregister (Companies House), welcher zur Verwaltung der Stammdaten, für Änderungsmeldungen sowie für die Korrespondenz mit dem englischen Companies House verwendet werden kann.
- Wirtschaftlich Berechtigter
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Der Begriff „wirtschaftlich Berechtigter“ ist dabei so zu verstehen, dass immer auf die natürliche Person abgestellt wird, in deren Interesse die Geschäftsbeziehung begründet wird.
Wirtschaftlich Berechtigter ist die natürliche Person- in deren Eigentum oder unter deren Kontrolle der Vertragspartner letztlich steht,
- auf deren Veranlassung eine Transaktion letztlich durchgeführt oder eine Geschäftsbeziehung letztlich begründet wird oder
- die hauptsächlich Begünstigter einer fremdnützigen Gestaltung ist.
Bei Gesellschaften ist die natürliche Person wirtschaftlich Berechtigter, die letztlich Eigentümer des Vertragspartners ist oder diesen kontrolliert. Kontrolle/Eigentum wird vermutet, wenn eine natürliche
Person mehr als 25 % der Kapitalanteile hält oder mehr als 25 % der Stimmrechte unmittelbar oder mittelbar kontrolliert. - Wrongful trading rule
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Die Wrongful trading rule umschreibt eine weitere Pflicht des Directors. - Er muss alle Schritte in die Wege leiten, die zur Vermeidung einer Insolvenz und zur Schadensbegrenzung für Gläubiger unerlässlich sind.